Archiv der Kategorie: Diverses

Kinder als Geschäftsmodell?

Der Duisburger OB Link war Anfang August gleich zweimal ganz groß in den Schlagzeilen. Erst der Skandal mit der Chefin der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen in Duisburg, die über Jahre hinweg zu hohe Bezüge kassiert haben soll und die der Duisburger OB unter Erklärungsnot entlassen musste sowie nur kurz später hatte Link dann seine bundesweit ausgestrahlte und viel beachtete Rede zum bandenmäßigen Sozialmissbrauch per Kindergeld. Weiterlesen

Özil ist nicht das Problem

Die landesweiten Diskussionen nehmen weiter ihren Lauf. Das katastrophale Krisen-Management  des DFB hat inzwischen  Raum geschaffen für Angriffe von rechts. Dazu zählen auch erschreckende Kommentare und verwerflichen Stellungnahmen von sogenannten Experten und Meinungsmachern.

Der Versuch von DFB-Chef Grindel und Manager Oliver Bierhoff, den lang gedienten und erfolgreichen Fußballer zum Sündenbock für das  WM-Aus machen zu wollen, ist gescheitert und hat Özils Reaktionen geradezu provoziert. Und sie treffen den DFB an seiner offenen Flanke. Integration muss unverzüglich darstellbar und langfristig erkennbar für einen Verband dieser Größenordnung und gesellschaftlichen Einflussnahme werden.  Tausende Talente mit Migrationshintergrund und ihre Eltern werden nun genau beobachten, wie sich der DFB weiterhin verhält. Weitere Fehler werden  dem deutschen Fußball in der Welt mehr schaden bereiten, als man es anfangs vermuten konnte. Diese Dinge sind insbesondere im gesellschaftspolitischen Bereich  alsbald einzufangen und  erheblich komplizierter als eine sportliche Aufarbeitung.

Man muss Integration selbst wollen. Vorurteile sind es, die aus den Köpfen heraus müssen. Und da ist der Sport eigentlich ein ganz ausgezeichneter Multiplikator. Das erfordert allerdings jetzt ein Umdenken in der Verhaltensweise der Politik. Jetzt geht es auch um die harten Integrationsfragen: Wer bestimmt, wer dazu gehört? Wer darf sagen, was richtig und was falsch ist? Das ist der Stoff, aus dem Einwanderungsländer gemacht werden. In den letzten Wochen wurde sehr viel Porzellan zerschlagen und die Gewinner könnte einmal mehr die AfD sein.  Die Politik macht die Vorgaben – sie steht jetzt in der Pflicht!

Die GdP fordert auch nachts Notdienste der Kommunen

Für die Sicherheit in den Städten und Gemeinden ist die Polizei zuständig. Wenn es um Ruhestörungen, die Unterstützung von hilflosen Personen oder den Schutz minderjähriger Kinder geht, sind dagegen die Kommunen gefordert. Doch vor allem in den späten Abend- und besonders Nachtstunden und an den Wochenenden, wenn es besonders viele Notfälle gibt, sind isowohl in kleineren als auch in großen Städten in NRW die Ordnungs- und Sozialämter nicht besetzt. Das hat die Gewerkschaft der Polizei nun offiziell mitgeteilt.

„Wir kennen alle die finanzielle Not der Kommunen. Aber es darf nicht sein, dass die Städte noch spät abends Mitarbeiter des Ordnungsamtes losschicken, wenn es darum geht, bei Falschparkern ein Bußgeld zu verhängen, dass sie aber nachts und am Wochenende nicht erreichbar sind, wenn es um wirkliche Notfälle geht“, sagte auf einem Forum GdP-Landesvorsitzender Michael Mertens. Immer häufiger müsse die Polizei einspringen, weil die eigentlich zuständigen städtischen Behörden längst Feierabend haben. Um das zu ändern sind eigene Bereitschaftsdienste einrichten.

Zudem müssten die Kommunen zusammen mit der Polizei und den Rettungsdiensten ein eigenes, auf die örtlichen Bedingungen zugeschnittenes Sicherheitskonzept entwickeln, wo genau festgelegt wird, wer sich um welche Aufgaben kümmert und wie er erreichbar ist. Wie eine erfolgreiche Sicherheitspartnerschaft auf kommunaler Ebene organisiert werden kann, muß zwischen Experten von Polizei, Feuerwehr und Kommunen diskutiert und festgelegt werden.

Na denn man los!!!

Und die Hummel kann doch fliegen

bieneDer Flug der Hummel widersprach bis vor gut 20 Jahren den bis dahin angewendeten Gesetzen der Aerodynamik, wonach sie nicht hätte fliegen können. Als Begründung galt, die Flügel der Hummel seien im Verhältnis zu ihrem Körper nicht groß genug. Die Pointe lautete: Die Hummel fliegt, weil sie die Gesetze der Aerodynamik nicht kennt. Ob Hummeln die Gesetze der Aerodynamik kennen, ist nicht bewiesen. Klar und belegt ist jedoch mittlerweile, dass deren Flugeigenschaften den gültigen Gesetzen entspricht.

Der Mythos geht auf den französischen Insektenforscher Antoine Magnan zurück. In seinem Buch „Le vol des insects“ (Der Flug der Insekten) zitierte er 1934 den Mathematiker Andr Sainte-Lagu, der berechnet habe, dass Hummeln eigentlich nicht fliegen können, da ihre Flügel nicht genug Auftrieb erzeugen. Sainte-Lagu hatte Hummeln mit Flugzeugen verglichen – und genau hier lag der Kardinalfehler. Die Geschichte der flugunfähigen Hummeln stieß auf allgemeine Begeisterung. An deutschen Hochschulen war sie schon in den 1930er Jahren bekannt. Gelegentlich wird kolportiert, der deutsche Physiker Ludwig Prandtl*, der an der Universität Göttingen lehrte, habe die Geschichte als Scherz in Umlauf gebracht. In Göttingen, wo Prandtl lehrte, kursierte sie offenbar im Stil einer Witzes: „Biologe trifft Aerodynamiker …“. Weiterlesen

Nur unsere Nationalmannschaft?

football-em-1420469_640Die Fußball-WM ist vorbei. Die Kritik an Joachim Löw hat durch Philip Lahm endlich dessen unzeitgemäßen Führungsstil erreicht. Die Zeit der Ich-AGs, die lediglich Ihre eigenen Interessen im Auge haben, muss der Vergangenheit angehören. Ein Vergleich zur Kölner Politik? Der ist durchaus angebracht. Eine sachlich, kompetente Führungskultur zum Wohle der Kölner Bürgerschaft wird bei den großen Parteien sträflich vermisst. Wer sich mal der Mühe unterzieht zu erkunden was Parteien vor Wahlen versprechen und welche Linie sie dann einschlagen, ist schnell enttäuscht. Wer nun die Kommentare von bemerkenswerten Personen dieser Stadt liest, die sich um das Wohl dieser Stadt und seiner Bürgerschaft Sorge machen, ist erschüttert, welche Kreise ‚Man kennt sich, man hilft sich‘ ziehen. Die großen Parteien haben ihren Bonus längst verspielt. Längst ist erkennbar, warum man den kleineren Parteien bzw. Wählergruppierungen versucht ihnen immer wieder mit Sperrklauseln den Garaus zu machen. Deren Stiche verhindern die Umsetzung vorgefasster Meinungen. Nach Ansicht von CDU, SPD und Grünen will man immer wieder glaubhaft machen, die Kommunalvertretungen vor kleineren Parteien und Wählergruppen schützen zu müssen, um diese arbeitsfähig zu halten. Dabei sind es die vermeintlich Kleinen, die mit ihren Fragen bei Ungereimtheiten Aufklärungen herbeiführen. Bei dem nur weiter so, hilft das nur einer Partei.

Lebenslänglich für Tschäpe, und jetzt?

Die Angehörigen der Ermordeten und Verletzten der NSU-Anschläge mögen Genugtuung beim Urteil im Münchener Prozess gegen Beate Tschäpe insbesondere wegen der ausgesprochenen Schwere der Taten finden. Wie aber wirkt sich auf die in Deutschland lebenden Migranten aus,  dass eine rechtsradikale Terrororganisation über Jahre hinweg Anschläge in sieben Städten verüben konnte, bei denen insgesamt zehn Menschen starben – und der Staatsschutz nur durch einen Zufall auf diese Gruppe aufmerksam wurde? Stattdessen ermittelten Polizei und Sicherheitsbehörden zunächst im türkischen Mafia-Milieu, suchten die Täter unter den Verwandten und Freunden der Opfer. Das hat gerade die türkischstämmigen Menschen in Deutschland sehr getroffen. Möglich ist, dass der NSU-Skandal und seine Enthüllungen ein Grund für die Ursache  sozialer Entfremdung sein könnte, jedoch nicht die Verbrechen an sich. Daran sind eher die Schlampereien bei den Ermittlungen verantwortlich. Die vollmundige Zusicherung der Kanzlerin zur Aufklärung konnte bei der Verhandlungsführung und unvollständigen Sachlage des Gerichts gar nicht geleistet werden. Die schlampigen Ermittlungen haben keineswegs den Rechtsfrieden wieder hergestellt, auch nicht für Otto Normalinteressierte, weil der Prozess das gar nicht leisten konnte. Wer nun glaubt nach dem Urteil sei alles wieder in Ordnung, der irrt. Weiterlesen

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Endlich Ferien!

Feierabend

Löw bleibt Bundestrainer

football-em-1420469_640.jpgJoachim Löw bleibt trotz des blamablen Vorrunden-Aus bei der WM weiter Bundestrainer. Löw hat ohne Zweifel großen Anteil an der Entwicklung der DFB-Auswahl in den letzten Jahren. Denn es stimmten lange die Ergebnisse.

Allerdings gab es in diesem Jahr ein glatte Bruchlandung, weil einfach nichts mehr stimmte – im Team und im Umfeld. Mats Hummels Aussage hat die Nation in Mark und Bein erschüttert, dass das letzte ordentliche Spiel im Herbst 2017 gespielt wurde. Und nun darf Löw mit neuem Schwung die Nationalmannschaft erneuern. Und wer will es ihm verdenken, dass er seinen super dotierten Vertrag erfüllen will.

Blamabel ist allerdings der Zustand des DFB- Verbandes mit Präsident Reinhard Grindel an der Spitze. Noch vor Ort des blamablen Vorrunden-Aus in Kasan wurde Löw mehr oder weniger ein Freibrief erteilt, ob er weitermachen wolle oder nicht. Und das noch .ohne angekündigte Analysen und Befragung der Beteiligten. Und dabei setzt Bierhoff, der bislang im Schatten von Löw einen guten Job in Sachen Vermarktung der Nationalmannschaft erledigt hat, noch eins drauf in Sachen Özil.

Der eigentliche Skandal ist aber, daß ein leitender Angestellter trotz einer abgelieferten desaströsen Arbeit selbst entscheiden kann, ob er im Amt bleiben will oder nicht. Letztlich handelte Grindel nicht im Sinne des deutschen Fußballs, sondern nur aus eigenen Interessen, denn einen Alternativplan hatte er nicht parat. Ein neuer, möglicherweise unbequemer Geist, hätte vielleicht nicht nur bei der der Mannschaft, sondern auch in der Führungsetage ganz gewiss Korrekturen vorgenommen.

Es wird ein spannender Neuanfang dann auch hoffentlich mit Spielern, denen diese Reise zur WM Gott sei Dank erspart blieb.

Das wahre Diesel-Problem liegt abseits der Straße

Das wahre Diesel-Problem liegt abseits der Straße

Professor Schreckenberg von der Universität Essen-Duisburg untermauerte nach der Masterarbeit seines Physikstudenten  Lennart K., dass Fahrverbote als unverhältnismäßig bewertet werden können. Denn ein Fahrverbot von Dieselfahrzeugen würde in der Rheinschiene aufgrund der Belastung durch die Binnenschifffahrt nicht zu einer Einhaltung der Grenzwerte führen.

Die geplante Umrüstung von Millionen Diesel-Pkw in der Bundesrepublik wird aller Voraussicht nach nicht dafür sorgen, dass die Stickoxidbelastung in allen Regionen in dem Ausmaß sinkt, sodass die Grenzwerte eingehalten würden – und den Bürgern Fahrverbote erspart bleiben. Denn alle Maßnahmen, die derzeit zur Senkung der Stickoxidwerte ergriffen würden oder geplant sind, blenden eine entscheidende Quelle des als gesundheitsschädlich geltenden Gases weitgehend aus: die Schifffahrt und der Schwerlastverkehr. Binnenschiffe, die für den Gütertransport eingesetzt werden, stoßen laut der Studie im Durchschnitt 600 Milligramm Stickoxid (NOx) pro Tonnenkilometer (tkm) aus, bei einem Lkw sind es 160 Milligramm/tkm, bei einem Güterzug 36 Milligramm/tkm. So  bleibt ein extrem hoher NOx-Ausstoß, der in Kommunen an Wasserstraßen und mit Häfen für eine dauerhaft hohe Belastung sorgt.    Weiterlesen

Wann agiert Europa?

trump-1822121_1920.jpgWer auf die letzten Wochen und Monate zurückblickt muß feststellen, dass sich Trump aufKonfrontationskurs mit Freunden und Gegnern befindet. So nannte er das Atomabkommen mit dem Iran den „schlechtesten Deal, den die USA ausgehandelt habe“. Der aufgekündigte Nuklearpakt mit dem Iran zeigt auch wie es um die Einigkeit innerhalb der EU bestellt ist, die in großer Mehrheit daran festhalten möchte.Auch der Umgang mit dem nordkoreanischen Präsidenten Kim zeigt seine respektlose Seite. Einmal hü und einmal hott. Anders dagegen der südkoreanische Präsident, der an einer einvernehmlichen Lösung mit Kim sehr interessiert ist. Weiterlesen